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John Riccitiello: "Wir bei EA haben es vergeigt"

Geschrieben am 13.02. 2008 - 13:46 von Light

Der frühere und heutige Chef von Electronic Arts, John Riccitiello, hat sich anlässlich der DICE 2008 über die Zukunft der Videospiele geäußert und malt diese nicht gerade rosig aus, außerdem verlor er einige Worte über EA und die Erfahrungen, die der Publisher in der Vergangenheit sammeln musste.

"I think we all love to think about two guys in a garage creating a bust-out game. But I don't think that broadly today is a reality or even a possibility [...] "

Laut Riccitiello, der den nach Blizzard-Activision, nur noch zweitgrößten Spielepublisher der Welt leitet, werden Entwicklerteams immer größer, Spiele immer teuer und Publisher immer rarer. Früher hätten wenige Programmierer ausgereicht, um tolle Titel zu zaubern, heute wären Entwicklerstudios meist gute 100 Mann stark. Im Jahre 2010 wird es seiner Aussage zu folge nur noch wenige, dafür sehr große Publisher geben, eine Entwicklung, die sich bereits seit einiger Zeit abzeichnet.

Riccitiello sieht EA und auch sich selbst als einen der Gründe, weshalb Spiele immer unkreativer und eintöniger werden.

"Wir bei EA hatten einen Anteil am Scheitern bei der Übernahme von Entwicklern. Westwood (C&C A.d.R.), Bullfrog (Dungeon Keeper), Origin Sytems - all diese Orte existieren heute nicht mehr und sind keine kreativen Kräfte in der Industrie. Es gab den grundsätzlichen Glauben, dass wir eine glückliche Familie sein könnten. Wir hatten einen Blick von oben herab auf die Entwicklung. Wir bei EA haben es vergeigt. Ich würde sagen, ich habe es vergeigt."

Der EA Boss findet deutliche Worte und gesteht sich selbst einen Teil der Schuld ein, der zur Schließung etlicher Studios und somit Eintönigkeit auf dem Spielemarkt geführt hat. Allerdings sieht es EA auch als große Chance für die Studios, schließlich bietet der Publisher finanzielle Absicherung und viel Erfahrung, zudem stärke EA die Entwickler anstatt sie zu "versklaven". In der Vergangenheit kündige Riccitiello bereits große Änderungen bei der Herangehensweise an neue Studios und Titel an, Spiele sollen wieder kreativer und besser werden.

Bleibt zu hoffen, dass diese Ankündigung auch wirklich in die Tat umgesetzt wird und wir uns wieder auf kreative und vor allem ausgereifte Spiele - anstatt auf Neuauflagen und verkorkste Vorveröffentlichungen, denen einige zusätzliche Monate Entwicklungszeit sicherlich nicht geschadet hätten - von EA freuen können.

- Quelle: IGN Hellgate London Link

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