Hellgate: London Flagship Studios Designer Hellgate London

Du bist hier: Home -> Flagship Studios -> Entwicklertagebuch -> IGN-Tagebuch: Sounds

IGN-Tagebuch: Sounds

Seiten: 1 2 3 >>

David Steinwedel hat für die amerikanischen Kollegen von IGN ein Entwicklertagebuch verfasst, und nimmt uns mit auf eine Reise durch das geräuscherfüllte Leben eines Sound Designers.

Das englische Original findet ihr hier.


10. Januar 2006
Schreiende Raketen, kreischende Zombies, heulende Winde, knisternde Feuer, klirrende Schwerter - es ist mein Job jeden Sound zu kreieren den ihr in Hellgate:London hören werdet. Desweiteren ist es meine Aufgabe sie in das Spiel zu integrieren, Material aufzunehmen mit dem ich diese Effekte erstellen kann, unser Studio zu organisieren und jeden einzelnen verwendeten Teil in die gewünschte Form zu bringen. Dann ist da der Spiel-Mix, das heißt, dass ich jeden Sound und jede Musik in gutes Verhältnis stellen muss, so dass am Ende eine atmosphärische Einheit entsteht. Da wir keine Programme für so etwas haben arbeite ich mit einem Audio-Programmer zusammen, um alles zu erstellen. Wir sind die Leute, die Wege finden, um Geräusche und Musik mit Gegenständen in der Spielwelt verbinden, Geräusche einfügen, die nicht mit einem Objekt direkt verbunden sind, als auch Parameter erstellen, um alle Geräusche und Musiken zu steuern. Habe ich die Komponisten erwähnt? Yeah, wir arbeiten mit Komponisten zusammen um den perfekten Soundtrack für euch zu haben, der euer Herz schneller schlagen und euch die Spannung und das Adrenalin fühlen lässt. Das heißt, dass eine Menge Melodien komponiert werden müssen, damit wir am Ende dann die aussuchen können, die am besten passen. Dann werden wir alles in das Spiel einfügen und es wird einfach großartig werden. Hatte ich schon Cinematics erwähnt? Dialoge?

Keine zwei Tage in meinem Leben ähneln sich. Die Audio-Abteilung in einer kleinen Firma, die etwas Großes machen will, hat nie Ruhe und sieht sich jeden Tag mit anderen Dingen konfrontiert und der einzige Weg für uns diese tolle Spiel am Ende so klingen zu lassen, wie es klingen soll ist, jeden Tag einen kleine Schritt zu machen, aber niemals den gleichen zweimal. Um euch einen Einblick in meine Arbeit zu gewähren, habe ich ein paar Tage aus dem letzen Jahr skizziert.

August 2005
Es ist ein warmer Sommerabend, irgendwo um 9 Uhr abends rum. Ich verlasse meine Wohnung, Aufnahmegerät über der Schulter, Kopfhörer auf den Ohren und Mikrofon in der Hand. Mein heutiges Ziel ist, den Klang von kreischenden Bahnschienen aufzunehmen, am besten von einem äußeren Standpunkt aus dem fahrenden Zug heraus. Nachdem ich 3 Blöcke zur Subway gegangen bin, gehe ich 4 Stockwerke tief unter die Erde, stecke mein Ticket in die Maschine (Fahrkartenautomaten in Amerika funktionieren etwas anders als unsere; die Redaktion) und platziere das Aufnahmemedium in dem Aufnahmegerät. Ein Zug fährt ein, ich springe rein und werde misstrauisch beäugt von den paar Leuten die zu dieser Uhrzeit noch mit dem Zug fahren. (Menschen sind Gegner #1 wenn es um das Aufnehmen von Sounds geht, sie sind laut - immer am Reden und immer daran sich zu bewegen und das auch noch so laut wie irgend möglich). Ich suche das am wenigsten besetzte Abteil und beginne mich in Position zu bringen. Ein Mitfahrer mit Kopfhörer setzt sich zu nah an mich heran, so dass seine Musik auf der Aufnahme zu hören ist, daher muss ich ein Stück weiter gehen. Passagiere sprechen von Zeit zu Zeit - was für mich bedeutet, dass ich später die Gesprächsfetzen herausfiltern müssen werde, eine sehr aufwendige Prozedur.

Bald schon steige ich aus, zu viele Leute sind eingestiegen, sodass in diesem Zug das Arbeiten keinen Sinn mehr macht - zu viele Nebengeräusche. Ich werde warten müssen. Es wird kalt und ich habe vergessen Handschuhe mit zu nehmen. Für eine Stunde lang etwa nehme ich den Klang der ein- und ausfahrenden Züge auf. Endlich fährt ein mehr oder weniger leerer Zug ein. Ich habe zwar immer noch kein Abteil für mich alleine, aber die die mitfahren sind leise genug. Ich bekomme ein paar gedämpfte Schienengeräusche aufgenommen - die Lokomotive produziert eine ganze Menge davon - sowie simple Fahrgeräusche.

Ein paar Haltestellen vor Richmond steige ich aus. Dies ist nicht unbedingt der Ort an dem ich nachts mit dem Equipment das ich bei mir habe rumlaufen möchte. Ich nehme ein paar weitere Geräusche von ein- und ausfahrenden Zügen auf und fahre zurück nach San Francisco.

Endlich bin ich in einem Abteil ganz alleine. Jetzt endlich kann ich gutes Material bekommen. Ich schiebe die Tür ein wenig auf und halte das Mikrofon raus. Jetzt habe ich den Sound den ich wollte! Ich kann ungefilterte, ungedämpfte, nicht beeinflusste Schienengeräusche für etwas 7 Stationen lang aufnehmen. Meine Geduld hat sich ausgezahlt. Um 1 Uhr nachts sinke ich in mein Bett mit dem Bewusstsein massig Material zu haben. Alles was ich jetzt noch tun muss ist Morgen das Equipment wieder zurück zu bringen.

Seiten: 1 2 3 >>

geschrieben von IGN/Steinwedel, Übers. Otari | 0 Kommentare

Du bist hier: Home -> Flagship Studios -> Entwicklertagebuch -> IGN-Tagebuch: Sounds

Kommentieren

Du kannst leider nur Kommentare schreiben, wenn du eingeloggt bist. Logge dich oben rechts ein oder klicke hier, um dich zu registrieren.

Hellgatelondon.de ist keine offizielle Webseite der Flagship Studios/EA . Hellgate London und Flagship Studios sind eingetragene Markenzeichen von Flagship Studios Inc.
Impressum | Werben | Spore | Mythos Fanseite | Starcraft 2

hellgatelondon foto (c) flagshipstudios

Forum | Registrieren

Benutzername:
Passwort:







Hellgate London macht mir noch mehr, ganz, ganz, ganz viel freude





nichts über hellgate london!
KeinInhalt