Hellgate: London Woher kommt der Spaß am Spiel? Warum wird in MMORPGS soviel gewhined und geflamed?

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Warum spielen wir, und sind RPGs wettkampftauglich?

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Jetzt stellt sich uns die Frage: "Gibt es denn keine Möglichkeiten diese Probleme zu umgehen, und so trotzdem noch sinnvolle Wettkämpfe möglich zu machen?" Ja, natürlich gibt es die! Und wir können sogar beobachten, wie genau diese Möglichkeiten in aktuellen MMORPGs bereits umgesetzt werden. Das Erste was dringend beachtet werden muss, ist den Stärke-Unterschied, der durch unterschiedliche Spielzeiten bedingt ist, auszugleichen. Wettkämpfe machen nur Sinn, wenn die Beteiligten gleiche Chance haben, also gleich stark sind (gleiche Stellung auf dem Brett haben, gleichviele Figuren besitzen, etc.). Wie erreicht man das in einem RPG? Nun man führt einfach ein Maximallevel ein und setzt dieses so an, dass jeder es erreichen kann. Nun haben wir immer noch das Problem, dass man aus Niederlagen nicht lernen kann, und weder selbst andere Strategien ausprobieren, noch die eigene Strategie entscheidend abändern kann um sich an die Situation anzupassen. Wie lösen wir das? Nun, zuerst mal geben wir allen Charakteren die Möglichkeit umzuskillen, ihre Fertigkeiten neu zu verteilen. Damit kann man die eigene Stragetie anpassen und Gegenstrategien entwickeln. Noch besser man führt zusätzlich die Möglichkeit ein, Charaktere anderer Klassen auf Maximallevel zu erstellen, damit man auch andere Strategien ausprobieren und nachahmen kann, und somit auch von seinen Gegnern lernen kann. Der einzige nicht ganz faire Stärkeunterschied, der jetzt noch bleibt, ist die unterschiedliche Ausrüstung der Charaktere. Um wirklich faire und ausgeglichen Wettkämpfe zu garantieren, müsste man diese Unterschiede auch noch ausgleichen und den Spielern die Möglichkeit geben, auch aus der Ausrüstungswahl des Gegners zu lernen und diese zu kopieren oder Gegenausrüstungen zu probieren.

Also, wie wir sehen ist sehr wohl möglich, ein Rollenspiel zu entwickeln, dass konkurrenztauglich ist und faire Wettkämpfe ermöglicht! Aber halt! Moment mal... Ist dieses Spiel, das wir hier nun entwickelt haben, überhaupt noch wirklich ein Rollenspiel? Erinnern wir uns zurück:
"In einem Rollenspiel geht es darum eine Rolle zu spielen, einen eigenen Charakter zu entwerfen, dessen besonderen Fähigkeiten und Talente zu verbessern und zu verstärken, ihn weiterzuentwickeln und wachsen zu sehen. Zusätzlich zu der Entwicklung des Charakters über Skillbäume und Attributserhöhungen kommt noch eine stetige Verbesserung der Ausrüstung und Gegenstände des Charakters, die ihn weiter verstärkt."
Ab dem Moment, in dem man erstmal das Maximallevel erreicht hat, ist es also kein wirkliches Rollenspiel mehr. Ganz besonders wenn man umskillen kann, weil sich die besonderen Fähigkeiten und Talente des Charakters ja dann eigentlich nicht mehr langsam entwickeln und verbessern. Auch kann man sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr weiterentwickeln, sich nicht mehr weiterverbessern. Die Herumskillerei nimmt jedem Char seine Individualität und Einzigartigkeit und es entstehen Pappkameraden, die man nicht mal mehr wirklich als eine spielbare Rolle betrachten kann... Ist die Verbesserung durch die Ausrüstung und Gegenstände (der letzte noch unfaire Punkt, wie wir bemerkten) das einzige, was vom Rollenspiel noch übrigbleibt? Es stellt sich ja sogar schon die berechtigte Frage, warum man den Charakter zuerst mal auf Maxlevel hochspielen muss! Okay bei einem Schachbrett muss man auch zuerst mal die Figuren aufstellen, bevor man spielen kann... Aber das gehört nicht zum Spiel, und wird auch nicht grundlos zeitlich in die Länge gezogen.
Aber ist dieses Hochleveln zu Beginn eines Spieles nicht alles was noch vom Rollenspiel übrig ist? Wenn wir das (und die Ausrüstung) auch noch weglassen, dann haben wir wirklich faire und ausgeglichene Wettkämpfe, in denen bei jeder Partie das Spielbrett neu und symmetrisch aufgestellt wird, und jeder Spieler diesselben Möglichkeiten hat. (Wahl aus allen Klassen, Wahl aus allen Skills, Wahl aus allen Gegenständen). Aber dann ist es kein Rollenspiel mehr!

Einzig logische Schlussfolgerung: Rollenspiele sind nicht dazu gemacht und nicht dazu geeignet, Wettkämpfe auf einer "Gewinner und Verlierer"-Basis auszutragen.

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geschrieben von streitmonolog | 49 Kommentare | kommentieren

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