Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Als Lloyd aus seiner Amnesie erwacht muss er feststellen, dass London von Dämonen überrannt und dabei vollständig zerstört wurde und die wenigen überlebenden Menschen sich nun in unterirdischen Schlupflöchern verschanzen um ihr Schicksal hinauszuzögern. Während er versucht sich in dieser feindlichen Welt zurechtzufinden, fühlt er sich immer mehr zu der Templerin hingezogen, der er sein Leben schuldet, die aber mit ihren ganz persönlichen Dämonen zu kämpfen hat. Wird Lloyd den Geheimnissen seines Gedächtnisverlustes, seiner hübschen Lebensretterin, des pseudo-religiösen Ordens dem sie angehört und der apokalyptischen Dämoneninvasion auf die Spur kommen? Gibt es noch Hoffnung für die Menschheit? Lest selbst...

Hier Hellgate London Link gibt's die druckfreundliche PDF-Version mit allen bisher erschienen Teilen.

Neu: Für alle Freunde der gezeichneten Geschichten gibt es die Story "Der Schläfer" nun auch in Comicform zu bewundern. Zeichner Saskko schwingt für uns meisterhaft den Bleistift um den Helden der Geschichte ein Gesicht zu verleihen und die Geschichte in seinen Bildern zum Leben zu erwecken - Hier klicken.

Teil 1: Das Erwachen

Dunkelheit.
Kälte.
Schmerz.

Nur widerwillig nahm Lloyd's soeben wiedererlangtes Bewusstsein seine Dienste auf. Jeder pochende Herzschlag schoß eine neue Welle aus Schmerzen durch seinen Kopf. Schmerz wie ein Meer aus flüssigem Feuer. Und wieder wogte die feurige Brandung gegen sein schwaches Bewusstsein, dass ihn jeden Moment wieder zu verlassen drohte. Er stöhnte und erschrack als er seine eigene Stimme hörte. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass da schon die ganze Zeit verschiedene Geräusche gewesen waren. Aus dem Rauschen der Brandung wurde plötzlich das Flüstern des Windes und das Geräusch von Wellen die gegen die Klippen geworfen werden verwandelte sich in ein unregelmässiges, blechernes Klopfen.

Lloyd versuchte seine Augen zu öffnen, doch seine Lider fühlten sich schwer und klebrig an. Sie öffneten sich nicht. Er atmete. Die Luft war Kalt und sein Hals trocken und rauh. Er lag am Rücken; hart und uneben. Kalter Schweiß klebte an seiner Haut und erzeugte Bilder von schmierigem Öl in Lloyd's Erinnerung. Seine Erinnerung... Lloyd versuchte sich zu erinnern was geschehen war. Doch er konnte es nicht. »Der Patient hat ein schweres Trauma erlitten, es könnte Monate dauern bis er seine volle Erinnerungsfähigkeit wiedererlangt«, sagte die Stimme eines Arztes aus einer bekannten Fernsehserie in Lloyds Kopf, »Was ist denn das letzte, woran sie sich erinnern können?«.

Lloyd wusste es nicht. Ungeordnete Bilder verschiedenster Erinnerungen blitzten vor seinem inneren Auge auf, und verblassten wieder. An so vieles konnte er sich erinnern: Seine Kindheit, seine Eltern, seine kleine Schwester, Zuckerwatte, sein erster Kuss, das erste Mal Sex, die leere Wohnung nachdem Susanna ihn verlassen hatte... Lloyd brach seinen Ausflug in die Vergangenheit wieder ab. All diese Erinnerungen fühlten sich alt und lange vergangen an. An etwas Aktuelles konnte er sich nicht erinnern.

Das schmerzhafte Pochen in seinem Kopf begann ganz langsam zu verebben. Zumindest bildete Lloyd sich das ein aber möglicherweise stumpfte auch nur seine Schmerzempfindung ab. Vielleicht hatte er sich ja nur bis jenseits der Grenze völliger Verantwortungslosigkeit betrunken und war dann irgendwo auf der Straße eingeschlafen. »Netter Versuch, aber du weißt, dass das nicht stimmt!«, sagte die Stimme seiner Vernunft. Irgendetwas war passiert. Möglicherweise ein Unfall? Lloyd öffnete die Augen und blickte in einen grauen, wolkenverhangenen Himmel. Nun das war nichts seltenes in London. »Wenn ich noch in London bin...«, dachte Lloyd, aber aus irgendeinem unbekannten Grund war er sich dessen ziemlich sicher. Vermutlich weil die meisten der Erlebnisse in seinen Erinnerungen hier stattgefunden hatten. Aber so gewohnt der der Anblick der Wolken auch sein sollte, irgendetwas stimmte nicht. Das nagende Gefühl der Unsicherheit begann an Lloyds Ruhe zu knabbern. Er wurde nervös. Er versuchte den Kopf zur Seite zu drehen, aber erntete nur eine neue Schmerzenswelle durch die ihm beinahe schwarz vor Augen wurde. Sein Blickfeld wirkte sehr eingeengt und flimmerte an den Rändern. »Tunnelblick. Höchstwahrscheinlich Gehirnerschütterung«, sagte die Arztstimme.

Lloyd nahm all seine Kräfte zusammen und setzte sich langsam auf. Schwindelgefühl überkam ihn und alles begann sich rund um ihn zu drehen. Er konnte kleine Kieselsteine unter seinen Händen fühlen. Und kalten Asphalt. Durch die Bewegung aufgeweckt meldeten nun auch alle möglichen anderen Körperteile Lloyds Schmerzen an. Als sich die Nebel des Schwindelgefühls langsam lichteten, und seine Sicht wieder halbwegs klar wurde, konnte Lloyd zum ersten mal einen Blick auf seine Umgebung werfen. Ihm stockte der Atem.

Das Gebäude auf das er starrte konnte man kaum noch eine Ruine nennen. Die Wände waren stellenweise eingestürtzt, der Putz großteils abgebröckelt. Viele Fenster waren eingeschlagen und der Dachstuhl schien vollständig zu fehlen. Trümmer und Gerümpel türmten sich vor der Ruine zu kleinen Hügeln. Und alles zusammen war völlig Russgeschwärzt, als wäre mehrmals Napalm darüber nieder gegangen. Erschrocken wendete Lloyd seinen Kopf in alle Richtungen - was sein Nacken mit einem unangenehmen Knirschen quittierte - nur um festzustellen, dass das Bild überall dasselbe war. Die ganze Straße wirkte wie von einem langen Krieg in Schutt und Asche gelegt. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er die ganze Zeit über schon den stechenden Geruch von verbranntem Schwefel in der Nase hatte.

Mühsam hievte sich Lloyd auf seine wackeligen Beine und stellt fest, dass das Klopfgeräusch von einem Parkverbotsschild stammte, das - durch den Wind bewegt - lose von seiner Stange baumelte. Vorsichtig betastete er sich von Kopf bis Fuss und stellte erstaunt fest, dass er - abgesehen von etlichen Schrammen, Prellungen, Blutergüssen, blauen Flecken und Schürfwunden - eigentlich unverletzt war. Was auch immer hier passiert sein mochte, es war praktisch völlig unmöglich, dass er es so ohne weiteres überlebt hatte. Sogar der Asphalt hatte Sprünge und war stellenweise aufgerissen. Die Mächte die hier am Werk gewesen sein mussten hätten jeden Menschen zu Brei verwandelt. Zu seiner Verwirrung kam noch zusätzlich hinzu, dass manche seiner Blessuren schon mehrere Tage alt zu sein schienen. Aber Lloyd beschloss dieses Rätsel erstmal auf sich beruhen zu lassen und sich lieber auf die Suche zu machen. Auf die Suche nach Wasser, anderen Menschen... was auch immer.

Ein blechernes Scheppern ließ Lloyd zusammenschrecken. Hinter der nächsten Hausecke war irgendetwas umgefallen. Oder umgeworfen worden... »Da ist jemand!«, war Lloyds erster, hoffnungsvoller Gedanke, doch ein tierisches Knurren belehrte ihn eines Besseren. »Mist, nur ein streunender Hund«, dachte er, ging aber dennoch weiter auf die Hausecke zu. Er verspürte einfach das starke Verlangen irgendetwas lebendiges zu Gesicht zu bekommen, auch wenn es nur ein räudiger Straßenköter war. Wieder ertönte das grollende Knurren. »Ganz schön tiefer Klang«, dachte Lloyd, »Das muss ja ein ziemliches Kalb von einem Hund sein...«

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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