Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Teil 17: Die Dämonenbraut

Pretor trat lustlos gegen einen auf der Straße liegenden Stein. Der kleine Brocken kullerte einige Meter weit, bis er an eine Hausmauer knallte und wieder Ruhe fand. »Was für eine Zeitverschwendung. Diese ganze Mission war doch ein völlig bescheuerter Einfall!«, maulte der Templer, »Wir wissen weder wo diese verdammte Hexe lebt, noch ob sie uns überhaupt begegnen will. Wenn sie sich versteckt haben wir sowieso keine Chance sie jemals zu finden. Wir wissen doch nichtmal ob sie überhaupt noch am Leben ist!« Pretor murmelte noch leise irgendwelche obszönen Flüche, während er er versuchte einige Blutspritzer von seiner Rüstung zu wischen. Begegnungen mit Dämonen passierten in dieser Region mit einer ermüdenden Regelmässigkeit.

Lloyd gähnte. Die letzte Nacht hatten sie wieder in irgendeinem alten Wartungs- oder Lüfungsschacht verbracht. Für Lloyd sahen sowieso die meisten der unterirdischen Tunnels gleich aus. Er hatte keine Ahnung wie die beiden Templer sich da so gut orientieren konnten. Avena hatte natürlich wieder alleine die Wache übernehmen wollen, aber Pretor hatte sie einfach nur ausgelacht und gesagt: »Sei nicht dumm!« Lloyd hatte sich darüber ärgern müssen, dass er so mit ihr sprach, aber noch mehr beleidigt hatte ihn die Tatsache, dass Avena diesem Typen sofort nachgegeben hatte, und bereit war ihm die Wache zu überlassen. Immer wenn Lloyd angeboten hatte, sich mit ihr die Wache zu teilen hatte sie ganz entschieden abgelehnt.

Kaum dass die Wachablöse geregelt war, hatte Avena sich ganz ungeniert – und Pretors Blicke völlig ignorierend – an Lloyds Seite gekuschelt und war beinahe auf der Stelle eingeschlafen. Lloyd selbst hatte nur sehr schlecht geschlafen. Seine Rüstung war ihm noch völlig ungewohnt, und auch wenn sie eigentlich erstaunlich leicht und sehr komfortabel zu tragen war, fiel es ihm doch ausgesprochen schwer darin zu schlafen. Aber die schützenden Platten abzulegen wäre zu gefährlich gewesen. Überhaupt war es keine ruhige Nacht gewesen. Immer wieder hatten fürchteinflössende Geräusche die Schlafenden geweckt, und zweimal hatte sogar Pretor Alarm geschlagen, weil er befürchtete, ihr Nachtlager wäre von den Dämonen entdeckt worden. Aber glücklicherweise war es nur falscher Alarm gewesen.

Wieder kamen sie um eine Hausecke, als Pretor sich plötzlich mit der Hand gegen den Kopf schlug und seine Waffe mit aller Wucht gegen den Boden knallte. Dann machte er einen schnellen Schritt auf sie zu und trat nochmal mit voller Wucht dagegen, so dass sie quer über die Straße rutschte und an der gegenüberliegenden Hauswand liegenblieb. »Verdammte Scheiße! Hab ich's doch gewusst!«, brüllte er. »Shhh!«, machte Avena und sah sich besorgt in alle Richtungen um, ob der Lärm nicht irgendwelche Dämonen angelockt hatte. Pretor nahm seinen Helm ab, setzte sich auf den Boden und raufte sich die Haare. »Wir sind im Kreis gelaufen. Hier waren wir gestern schon einmal. Da vorne sieht man sogar noch die Überreste des Carnagors den wir in Stücke geschossen haben. Verflucht, verflucht, verflucht.« Avena lief bis zur Hauswand, sah sich vorsichtig um, hob Pretors Waffe auf, überprüfte ob sie noch intakt war und brachte sie ihm dann mit einem vorwurfsvollen Blick wieder zurück.

»Nicht nur, dass wir gar nicht wissen wo wir hingehen... «, begann Pretor in bleidigtem Tonfall, »Wir laufen auch noch sinnlos im Kreis. Aber eigentlich isses doch Scheißegal. Ob wir noch zehnmal dieselbe Runde hier laufen oder irgendwo anders suchen... Es ändert nichts daran, dass wir so oder so Nullo Chanco haben Frau Freak zu finden.« Er packte seine Trinkflasche, nahm einen großen Schluck und kippte sich den Rest des Wassers über den Kopf. »Nicht!«, wollte Avena ihn stoppen, »Das Wasser... « Aber ein Blick von Pretor brachte sie zum schweigen. »Hier im Kreis zu laufen bringt doch nichts«, jammerte Pretor, »Ich finde wir sollten die Suche abbrechen und ins Quartier zurückkehren.« »Das finde ich auch.«, sagte plötzlich eine rauhe, unangenehme Stimme hinter den dreien, »Ihr seid nämlich offensichtlich der Aufgabe die das Schicksal euch gestellt hat nicht gewachsen.«

Lloyd wirbelte erschrocken herum nur um von dem was er sah noch mehr zu erschrecken. Vor ihm stand eine ältere Frau, nun zumindest sah sie grob einer Frau ähnlich... Seltsame, dämonisch anmutende Hörner wuchsen aus ihrer Stirn und systematisch gemusterte Narben zierten alles was man von ihrer bleichen Haut sehen konnte. Sie trug äusserst seltsame Kleidung, die sie scheinbar selbst aus Dämonenleder angefertigt hatte und die über und über mit Zähnen und Krallen besetzt und verziert war. »Oh Fuck«, entfuhr es Pretor, der panisch nach seiner neben ihm liegenden Waffe grabschte um sie dann auf diese mysteriöse Gestalt zu richten. Als er das tat ertönte plötzlich ein tiefes Knurren von hinter ihm. Pretor wirbelte herum und richtete die Waffe auf den großen, mächtigen Carnagor der da plötzlich wie aus dem Nichts kommend mitten in der Straße stand. Dann richtete er sie wieder auf die Frau, dann wieder auf den Dämon. »Was zum Teufel ist das?«, fragte er, auf die alte Frau deutend, »Ich habe ja schon alle erdenklichen Arten von Dämonen gesehen, auch welche die sprechen konnten, aber sowas... «

»Ruhig, Bator, ruhig. Unsere Gäste sind nur ein wenig verwirrt«, sprach die Alte mit ihrer krächzenden Stimme zu der stiergroßen Ausgeburt der Hölle. Das Vieh schnaubte furchterregend, schien aber zu gehorchen. Irgendetwas an der Alten erinnert Lloyd an Bob, den Hausmeister, aber er konnte nicht bestimmen was es war. Irgendetwas an ihrer Art zu sprechen, oder ihrer Ausstrahlung. »Nimm dein Schoßtierchen da weg, oder ich knips dir das Licht aus«, knurrte Pretor so bedrohlich er konnte, doch Lloyd konnte sehen, dass ihm der Angstschweiß auf der Stirn stand. »Ruhig Pretor, ich glaube sie ist diejenige, die wir suchen!«, meinte Avena. Die Alte begann aus Leibeskräften zu lachen. »Du trägst die Wut eines wahren Dämons in dir«, sagte sie zu Pretor, »Aber die Lady weiß wie man einen Dämon besänftigt. Sie hat es oft an sich selbst geübt.« Mit hinkenden Schritten kam sie auf Lloyd zu. Pretor wollte sie stoppen, doch Avena hielt ihn davon ab.

»Und du bist also der, der kommen wird die Wahrheit zu suchen.«, hauchte sie ihm ins Gesicht. Ihr Atem trug einen Übelkeit erregenden Fäulnisgeruch mit sich, doch irgendwie schaffte Lloyd es nicht seinen Blick abzuwenden. »Wer seid ihr?«, fragte er leicht stotternd, »Was seid ihr?«. Erneut lachte die Alte laut auf, und eine neue Bö ihres ekelhaften Atems schlug Lloyd ins Gesicht. »Weißt du das denn nicht?«, stichelte sie, beantwortete aber nach einer kurzen Pause die Frage: »Ich bin diejenige die dir den Weg weisen wird. Das weißt du doch. Und du weißt auch, dass du es bist, der diesen Weg gehen muss. Ich habe viele Jahre auf dein Kommen gewartet!«

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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