Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Teil 10: Pretor

»Hallo Süße!«, meinte einer der schwerst-gerüsteten Männer aus dem Trupp zu Avena. Er schien auch der Anführer der Gruppe zu sein. Die meisten anderen sahen weniger stark nach Templern aus als er, trugen weniger Platten und hatten auch kleinere Waffen. Ein paar waren erschreckend jung, höchstens fünfzehn Jahre alt. Den Blicken nach zu Urteilen, die sie ihrem Anführer zuwarfen, hielten sie ihn für einen bewundernswerten Gott oder sowas. Genau dieser Anführer war es gewesen, denn Lloyd vorhin hatte wüst fluchen hören. »Du siehst ja noch schärfer aus als ich dich in Erinnerung hatte!«, tönte der Kerl während er Avena die Hand reichte um ihr beim Aufstehen zu helfen. »Deine Rüstung steht dir prima. Echt sexy. Darf ich dir heute Abend helfen sie auszuziehen?«, meinte er anzüglich, während er nach Avena's Po grabtschte, doch sie wand sich schnell wieder aus seinem Griff. Gefühle starker Asympathie durchfluteten Lloyd. Am liebsten hätte er dem schmierigen Typen eine gescheuert.

»Bin ich froh, dass ihr gerade in der Gegend wart...«, meinte Avena, die Aufdringlichkeiten ignorierend, »Die Dämonen hatten uns ganz schön in der Zange.« Ein dämliches Grinsen zog sich von einem Ohr des Kerls bis zum anderen. »Denen haben wir es ganz schön gezeigt, hm? BAM, ZACK! Und schon sind sie gelaufen wie die Hasen. Eine handvoll Minions und deren Gefolge. Sieht fast so aus als wärst du in einen ihrer typischen Hinterhalte getappt, häh?«, meinte er spottend, »Der alten Avena wäre sowas nie passiert. Du hast nachgelassen Baby! Aber keine Sorge das kriegen wir schon wieder hin. Ein bischen Nachhilfe bei dem Besten – mir – und du bist bald wieder auf Zack. Ich gebe dir gerne ein bischen Privatunterricht heute Nacht.« Bei den letzten Worten begann er wie ein Idiot mit dem Auge zu zwinkern. Einige der Kids aus seinem Trupp begannen zu kichern. »Das war kein Standardhinterhalt.«, antwortete Avena ganz ruhig. Lloyd konnte fühlen wie ihm die Zornesröte ins Gesicht stieg. Warum war sie so freundlich zu diesem eingebildeten Arschloch?

»Naja, egal.«, fuhr das Arschloch fort. »Jetzt sind sie ja alle tot oder geflohen und du bist wohlauf und unverletzt. Wer ist denn dieser Flohsack?«, fragte er während er mit dem Finger auf Lloyd zeigte. »Das ist Akaron. Ich muss ihn dringend zu den Großmeistern bringen. Ich glaube er könnte uns helfen ein großes Geheimnis zu lüften.«, antwortete Avena. Der Templer warf einen langen abschätzigen Blick auf Lloyd. »Oh Gott... das ist doch hoffentlich nicht wieder eine deiner sinnlosen Verschwörungstheorien, Kleines?«, stöhnte er dann. »Das sind keine sinnlosen Verschwörungstheorien, Pretor. Ich glaube das Akaron aus der Verlorenheit erwacht ist.«, erklang Avenas nun leicht beleidigt klingende Stimme. Pretor – das war also sein Name – schüttelte nur seufzend den Kopf. »Baby...«, begann er in belehrendem Tonfall zu sprechen, »Eddan ist tot. Du musst dich endlich damit abfinden. Er ist tot. Aus, vorbei, Geschichte. Vergiss ihn endlich. Jeder muss mal sterben. Du solltest dir einfach einen neuen Liebhaber suchen. Ich könnte dich über ihn hinwegtrösten. Ich verspreche dir, du würdest es nicht bereuen. Ich bin garantiert besser im Bett als er es war.«

Avena wandte sich ab und senkte den Kopf. Auch wenn er es wegen des Helms nicht sehen konnte wusse Lloyd das ihr gerade eine Träne über die Wange kullerte. Was für ein gefühlloser Trampel dieser Pretor doch war. Lloyd wollte schon etwas sagen, da begann dieser Pretor aber bereits wieder zu plappern: »Nun, wie dem auch sei. So wie es aussieht, hab ich dir gerade das Leben gerettet. Du stehst in meiner Schuld!«. Avena drehte sich wieder herum. »Auch ich habe dir schon mal das Leben gerettet, kanst du dich nicht mehr erinnern? Im besten Falle sind wir jetzt Quit.«, antwortete sie mit immer noch ruhiger Stimme. Lloyd konnte es nicht fassen, er würde an ihrer Stelle bestimmt schon vor Zorn brodeln. »Doch ich erinnere mich noch sehr genau.«, antwortete Pretor, »Ich habe nur gehofft, du hättest es vielleicht vergessen.« Avena schwieg.

Dann beschloss Pretor den Jagdausflug seiner Schützlinge abzubrechen und Avena bis zum Schlupfwinkel der Templer zu begleiten. Es ertönte leises Murren, viele der Knaben hätten wohl gerne noch weiter Dämonen erlegt, aber man fügte sich gehorsam seinem Befehl. Den Rest des Weges diskutierten Pretor und Avena über irgendwelche Dinge. Lloyd hielt sich in der Marschordnung etwas weiter hinten. Irgendwie fühlte er sich wie ein Ausgestoßener. Das hier war Avenas Welt und sie hatte viele Erinnerungen hier. Dieser Templer war eine Bekanntschafft aus ihrer Vergangenheit und auch einige andere Männer aus dem Trupp schienen sie besser zu kennen. Lloyd hatte keine Vergangenheit, keine Bekanntschaften und keine Erinnerungen an irgend etwas aus dieser Welt. Jetzt wo Avena nicht neben ihm ging, fühlte er sich plötzlich sehr alleine und verloren, in dieser fremden, feindseeligen Welt.

Worüber Avena und Pretor sprachen konnte Lloyd nicht verstehen, aber er bekam den Eindruck, dass es um den Rest der Gruppe ging. Avena war scheinbar nicht damit einverstanden, dass die jungen Kadetten bereits auf so gefährliche Ausflüge, so weit vom Unterschlupf entfernt, mitgenommen wurden. Oder irgend sowas ähnliches. Scheinbar konnten die beiden auf keine Einigung kommen. Eine Zeit lang gingen sie sich gegenseitig anschweigend nebeneinander her, dann ließ sich Pretor zurückfallen, bis er neben Lloyd ging.

»Und?«, fragte Pretor erwartungsvoll, erntete von Lloyd aber nur einen verständnislosen Blick. »Komm schon Mann, raus mit der Sprache... Du bist doch jetzt scheinbar Avenas Schoßhündchen! Du hast sie doch garantiert schon genagelt. Hey! Mir brauchst du nichts vorzumachen, Mann. Ich seh sowas sofort. Wie ist sie denn so? Bestimmt eine heiße Braut im Bett. Kratzt sie? Beißt sie? Hey, komm schon. So unter Männern kannst du es mir ja erzählen. Von mir erfährt es garantiert auch niemand!« Lloyd schüttelte nur den Kopf und beschleunigte seine Schritte um wieder zu Avena aufzuholen. »Du bist ja ein Schlappschwanz... kannst du nicht sprechen oder was?«, rief ihm Pretor noch laut hinterher.

»Ärger dich nicht über ihn,«, meinte Avena freundlich, »Er ist kein schlechter Mensch. Er kümmert sich gut um die Kadetten und dieses aufgeblasene Rumgetue ist halt seine Art mit der Situation fertig zu werden. Alle Menschen in dieser Stadt, die noch am Leben sind, haben schon viel Schweres durchmachen müssen. Manche sind dabei etwas eigen geworden. Ich bin da bestimmt keine Ausnahme.« Lloyd konnte es nicht fassen, dass sie ihn auch noch in Schutz nahm, sagte aber nichts.

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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