Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Teil 9: Killjunkies

Mehr und mehr verwandelte sich der Fußmarsch für Lloyd in einen nicht enden wollenden Albtraum. Anfangs waren sie gut vorangekommen und den wenigen Dämonen denen sie begegnet waren, hatten sie immer Ausweichen oder sie töten können. Doch nun hatte sie das Glück verlassen. Die letzten drei Blocks hatte Lloyd im Sprint zurückgelegt, von einer blutrünstigen Meute unterschiedlichster Schreckensgestalten verfolgt.

»Wenn das so weitergeht mit der ständigen Rennerei kriegst du am Ende noch einen Herzinfarkt!«, sprach die Stimme des Galgenhumors in staubtrockenem Tonfall. Lloyd warf einen besorgten Seitenblick auf Avena, die neben ihm rannte. Diesmal schien die Anstrengung auch ihr zu schaffen zu machen. »Kein Wunder, sie hat die ganze Nacht nicht geschlafen!«, erklärte die Stimme der Besorgnis.

Das Stechen in Lloyds Seite wurde immer schlimmer, er hatte einfach nicht die Kondition für solche Laufleistungen. Sein Atem ging schwer und rasselnd und er hatte das Gefühl als müsste der Druck der auf ihr lastete seine Lunge jeden Moment in Stücke reißen. Lange würde er dieses Tempo nicht mehr durchhalten können, soviel war sicher. Zu dumm auch, dass sie durch ein Missgeschick genau in diese gewaltige Ansammlung von Dämonen hatten reinstolpern müssen. »Einer hellwachen und ausgeschlafenen Avena wäre so etwas niemals passiert.«, meinte die Besserwisser-Stimme, und Lloyd musste ihr Recht geben. In den vier Tagen, die er Avena nun schon kannte, hatte sie nur eine einzige Nacht geschlafen, aber zweimal offensichtlich höchst anstrengende Heilzauber gewirkt. Die dunklen Ringe unter ihren Augen waren noch die harmloseste Auswirkung ihrer Überbelastung.

Immer noch rannte Lloyd so schnell ihn seine Beine tragen konnten, das Gesicht verzerrt vor Schmerz und Angst und eine Hand fest gegen seine Seite gepresst. Er konnte fühlen wie die Finger der Ohnmacht nach seinem Bewusstsein griffen und sein Blickfeld enger wurde. Wenn er jetzt das Bewustsein verlor konnte nichtmal Avena ihm mehr helfen. Wenn ihr aber nicht bald die rettende Idee kam, waren sie ohnehin verloren. Lloyd war sogar bereit erneut den schmerzhaften Sprung durch ein offenes Kanalloch zu wagen, solange er dann nur nicht mehr laufen musste. Aber das würde ihnen diesmal nicht helfen, denn unter ihren Verfolgen befanden sich genug Dämonen die ihnen ohne Probleme hätten durch ein Kanalloch folgen können.

Plötzlich blickte Lloyd auf. Er hatte ein Geräusch gehört, von irgendwo weiter vor ihm. Im Lärm seines lautstark pochenden Herzschlages und der tödlichen Meute an seinen Fersen konnte er aber nicht genau sagen was er gehört hatte. »Wenn das auch Dämonen sind, gibt es keine Richtung mehr in die ihr davonlaufen könnt!«, kreischte die Stimme der Panik und die Angst griff mit eiskalten Fingern nach Lloyds Herz.

Und dann kam der erste Dämon vor Lloyd in Sicht. Und hinter ihm trat sofort ein zweiter um die Hausecke. Lloyds Herz tat einen Sprung, während in seinem Kopf soviele panische Gedanken explodierten, dass er zu keiner klaren Überlegung mehr im Stande war. »Das ist das Ende...«, dachte Lloyd, und trotz all der Angst vor dem Schmerz und dem Tod fühlte er wahnwitzigerweise zur selben Zeit auch eine Art von Erleichterung darüber, nicht mehr weiter laufen zu müssen. »Halt! Das sind keine Dämonen!«, schrie die Stimme der soeben schlagartig aufkeimenden Hoffnung so laut, dass alle anderen Stimmen in Lloyds Kopf auf der Stelle verstummten. Es waren Menschen. Gekleidet in high-tech Rüstungen ähnlich den Plattenteilen die Avena trug. Und sie waren schwer bewaffnet.

Von einer unsagbar gewaltigen Woge der Erleichterung hinweggespült, riss Lloyd seine beiden Arme über den Kopf um zu winken. Zu einem Hilferuf war er nicht mehr in der Lage. Als sie die Situation erkannten kam plötzlich Bewegung in die Menschengruppe und nur Sekunden später waren zehn bis fünfzehn Mann um die Ecke gestürmt und hatten eine Schützenreihe gebildet. Wenige Meter vor den Rettern kam Lloyd ins Straucheln und stürzte bäuchlings auf den Asphalt. Für einen Augenblick gingen ihm die Lichter aus und als er wieder zu sich kam, feuerten die Bewaffneten bereits aus allen Rohren. Der Lärm war ohrenbetäubend. Der Krach von hunderten Schüssen, Explosionen und Schreien erfüllte gleichzeitig die Luft. Die letzten Schritte bis zu der Schützenreihe legte Lloyd kriechend zurück.

»Yeeha!«, brüllte der Mann direkt neben Lloyd aus allen Leibeskräften, »Fresst das, ihr Arschgeburten! Wir rulen euch ihr gottverdammten Kreaturen, wir reissen euch die Säcke aus und lehren euch was wahres Können ist. Ihr Scheißer! Ihr Noobs! Ihr seid Fischfutter!Woohoo! Wir sind die Kings, ihr habt keine Chance gegen uns ihr beschissenen Looser!«

»Killjunkies?«, meinte Lloyd fragend zu Avena die neben ihm kniete und nach Atem rang. »Killjunkies.«, bejahte sie keuchend.

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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