Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Teil 2: Kreatur der Hölle

Was Lloyd als nächstes sah, ließ das Blut in den Adern gefrieren. Gleich hinter der Hausecke befand sich wieder einer dieser scheinbar allgegenwärtigen Schutthügel, und obendrauf stand oder kauerte ein ... also, es sah aus wie ... nun, auf alle Fälle war es kein Hund!

Lloyds Herz machte den Schlag den es nun schon seit zwei Sekunden ausgesetzt hatte, aber trotz des stechenden Schmerzes in seiner Brust bewegte er sich keinen Millimeter. Er wagte nichtmal zu atmen, aber weil er die Luft nicht ewig anhalten konnte, versuchte er so flach und langsam als nur möglich zu atmen. Das furchteinflössende Etwas hatte ihn sofort bemerkt und schien ihn nun genau zu beobachten.

»Hunde und andere Tiere können deine Angst riechen. Dreh ihnen nie den Rücken zu und lauf niemals weg, dass weckt ihren Jagdtrieb. Bleib am besten völlig regungslos stehen und warte bis es sich wieder abwendet«, sprach die Stimme der Vernunft. »Das ist kein Tier!«, kreischte die Stimme der Panik, und sie hatte recht. Wenn auch der Brustkorb und der Rumpf noch wage an einen großen Hund erinnern mochten, der Rest hatte keine Ähnlichkeit mit irgend etwas, dass Lloyd schon mal gesehen hatte. Die verhältnismässig großen vorderen Extremitäten endeten genauso wie die viel kleineren hinteren in einem Satz tödlich scharf wirkender Klauen. Zusätzlich waren auch noch die Ellenbogen und Schultern klauenbewehrt. Auch aus dem Rücken wuchsen zwei Reihen knochenartiger, spitzer Fortsätze, wie zum Schutz gegen größere, noch gefährlichere Räuber.

Das Schlimmste aber war der Kopf: Während der restliche Körper mit einer fast schwarzen, ledrigen Haut überzogen war, wirkte der Kopf zum größten Teil wie skelettierter, blanker Knochen. Die Augen waren nichts weiter als zwei leuchtende, kleine Punkte, tief in ihren dunklen Höhlen, die Lloyd mit ihrem stechenden Blick zu durchbohren schienen. Das Unterkiefer war überdimensional groß und überragte das obere Kiefer um beinahe eine Handspanne. Die großen, gebogenen Eckzähne schienen ein ausgezeichnetes Reiß-Werkzeug zu sein. Schweißperlen bildeten sich auf Lloyds Stirn.

Es atmete zischend aus, und Lloyd konnte sehen, wie sich unter der Haut gestählte Muskeln spannten. Es senkte die Brust tiefer and den Schutthügel unter sich und verlagerte sein Gewicht nach hinten. »Es duckt sich zum Sprung!«, gellte die schrille Stimme der Panik erneut durch Lloyds Kopf, »Mach was!«. Und dann passierte alles viel schneller als er es wahrnehmen konnte.

Plötzlich schoß dieses entsetzliche Untier rasend schnell durch die Luft und Lloyds weiche Knie knickten weg, als er ohnehin viel zu langsam versuchte zur Seite zu springen. Ein plötzlicher, stechender Schmerz durchbohrte seine Schulter und breitete sich wie eine Schockwelle über seinen gesamten Körper aus. Ein lauter Knall zerriss die Luft. Dann krachte Lloyd mit Rücken und Hinterkopf gegen den Asphalt und rote Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. Heißes Blut spritzte in sein Gesicht, als das Monster strauchelte und auf ihn stürzte. Ein zweiter Knall. Das Monster jaulte schmerzerfüllt auf, überschlug sich und kam hinter Lloyd mit schwer rasselndem Atem zu liegen. Noch ein dritter Schuss ertönte, dann kehrte Stille ein.

Lloyd konnte einiges aushalten. Verkehrschaos, mürrische Taxifahrer und übelgelaunte Chefs; stumpfsinnige Liebesschnulzen im Kino, Beziehungskrach und Sex-Entzug; Rügen, Strafzettel und Kündigungen. Das alles war kein Problem. Sogar mit randalierenden Demonstranten und aggressiven Rechtsradikalen war er schon fertig geworden. Aber das... Das war einfach zuviel für Lloyd. Er wollte einfach aufgeben. Einfach liegenbleiben und heulen, oder schlafen. Alles vergessen. »Das würde alles nur noch schlimmer machen.«, sagte die Stimme der Vernunft. »Halt doch die Klappe«, antwortete Lloyd barsch, »ich hab's satt vernünftig zu sein... gib's doch zu, in dieser Situation kannst selbst du mir nicht weiterhelfen!«. Die Vernunft schwieg, doch irgendwie empfand Lloyd keine Freude darüber. »Reiß dich gefälligst zusammen!«, scholt ihn plötzlich sein Überlebenstrieb. Noch nie zuvor hatte er laut zu Lloyd gesprochen... Lloyd gehorchte.

Er konnte Schritte hören, die sich ihm näherten und ganz in seiner Nähe stoppten. Als Lloyd versuchte zu sehen wer da war, kam ihm nur das Blut des Monsters in die Augen und brannte dort fürchterlich. Er wältzte sich auf seine Knie und versuchte es mit den Handrücken aus den Augen zu wischen.

»Lebst du?«, fragte eine sanfte, weibliche Stimme.

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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