Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Teil 7: Lloyd und die Magie

Avenas Stimme weckte Lloyd. »Nein.... NEIN«, murmelte sie mit flehender Stimme. »Was?«, fragte Lloyd ganz verschlafen und verwirrt. Er hatte nicht die geringste Ahnung wovon sie sprach. Dann erst bemerkte er, dass Avena gar nicht wach war, sondern nur begonnen hatte im Schlaf vor sich hin zu murmeln. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn und sie warf ihren Kopf unruhig hin und her. »Nicht Eddan! Nein!«, seufzte sie im Traum, »Ich kann nichts dafür! Ich... Ich wollte nicht... Ich kann nichts dafür, dass... Nein... Nein... Eddan!... WARUM? Warum hast du das getan...« Ein Träne lief über ihre Wange. Lloyd versuchte sie aus ihrem Alptraum zu wecken, aber erst als er sie an den Schultern packte, rüttelte und mit lauter Stimme »Wach auf« rief, kam sie plötzlich zu sich. Mit vor Schrecken weit aufgerissen Augen starrte sie Lloyd sekundenlang an. Ihr Gesicht war so nahe an seinem, dass sich ihre Nasen beinahe berühren konnten.

»Du hast in ihrem Bett nichts zu suchen...«, sagte die Stimme des Selbstvorwurfes in Lloyds Kopf, »Du solltest nicht neben ihr liegen. Darum hat sie dich nicht gebeten. Du hast ihre Schwäche ausgenützt um sie nahe an dir fühlen zu können... so war es doch! Sie hat allen Grund verärgert zu sein.« Noch immer starrte Avena ihn total erschrocken an. Lloyds Gedanken überschlugen such, als er verzweifelt nach einer plausiblen Ausrede suchte... Er hatte sie doch nur wärmen wollen und war dann eingeschlafen, es war keine Absicht gewesen. »Du hattest Zeit genug wieder aufzustehen!«, beharrte die vorwurfsvolle Stimme auf ihrer Beschuldigung. »Keine Ausreden, entschuldige dich einfach.«, meinte die Stimme der Vernunft. Plötzlich packte ihn Avena und drückte ihn fest an sich. Sie begann zu schluchzen. »Es tut mir leid«, stammelte sie, »Tut mir leid...«. Lloyd bekam fast keine Luft, so fest drückte sie zu. Sie zitterte. In dieser engen Umarmung konnte er deutlich fühlen wie sich ihr Atem und ihr Herzschlag wieder beruhigten und sie sich langsam wieder entspannte und ihn los ließ.

Als Lloyd sich auf den Rücken drehte, kuschelte sie sich an ihn, so dass sie zur Hälfte auf ihm lag. Ihren Kopf legte sie auf die eine Hälfte seiner Brust, und ihre Hand auf die andere. Lloyd streichelte sanft ihren Rücken und vergrub seine Finger in ihrem Haar. Ihm wurde plötzlich ziemlich heiß. Avena beantwortete seine Zärtlichkeiten mit einem friedvollen, entspanntem Seufzen und schlief wieder ein. Ein angenehmer Schauder durchlief Lloyds Körper und er konnte ein leichtes Kribbeln fühlen, wo immer sie ihn berührte. Er streichelte sie, bis auch ihn selbst der Schlaf wieder übermannte. Als er Stunden später wieder erwachte, lag er alleine im Bett.

Er fand Avena im Zentrum der U-Bahn-Station, über eine Reihe von seltsam aussehenden Teilen gebeugt, die sie vor sich ausgebreitet hatte. Als sie ihn bemerkte, schenkte sie Lloyd ein Lächeln, dass sein Herz höher schlagen ließ. »Schau, was ich dir gekauft habe!«, meinte sie mit lachender Stimme. Er könnte fühlen wie ihn ein Gefühl der Freude und Zufriedenheit durchflutete, als er sie so gut gelaunt vor sich sah. »Sagtest du nicht, du würdest zwanzig bis dreißig Stunden lang schlafen müssen?«, fragte er. »Du hast beinahe achtzehn Stunden geschlafen jetzt«, antwortete sie sehr zu Lloyds erstaunen, »und ich denke, dass ich so schnell schon wieder fit und munter bin, habe ich einzig und alleine dir zu verdanken.« Sie stand auf, gab Lloyd eine Umarmung und einen Kuss auf die Wange und hauchte ihm dabei ein leises »Danke« ins Ohr. »Mir?«, fragte er verduzt, »Aber ich habe doch gar nichts getan.«. Avena lächelte: »Doch. Du hast einen Teil meiner Erschöpfung auf dich selbst genommen, oder was denkst du warum du so lange geschlafen hast? Ausserdem hast du mich nach diesem... 'Zwischenfall' irgendwie vor meinen Albträumen beschützt. Ich denke, dass ein beachtliches Potential an Heilkräften in dir schlummert...«

Lloyd war völlig perplex. »Du meinst, Magie? Ich? Aber... Das ist völlig unmöglich.«, meinte er wenig überzeugend, »Wie kann es sein, dass ich früher noch niemals etwas davon bemerkt habe?«. Avena begann die einzelnen Teile zusammenzusetzen und während sie sich auf diese Arbeit konzentrierte erklärte sie: »Jeder Mensch trägt Magie in sich. In der alten Welt war nur der Glaube an die Wissenschaft sehr stark. Alle Menschen waren so fest davon überzeugt, dass neben der Wissenschaft unmöglich noch etwas anderes exisiteren kann, dass niemand in der Lage war seine magischen Fähigkeiten zu entdecken. Fast niemand. Erst als die alte Welt aufhörte zu existieren, und die Menschen sich Dämonen und deren magischen Kräften gegenüber sahen, geriet diese felsenfeste Überzeugung ins wanken. Erst dann war es möglich, dass die Magie in einem Menschen erwacht. Auch wissen wir inzwischen, dass Kontakt mit starker fremder Magie oft helfen kann die magischen Kräfte eines Menschen zu wecken. Du hattest jetzt zweimal direkten Kontakt mit meiner Heilmagie, einmal warst du sogar selbst das Ziel davon. Das hatte bestimmt eine anregende Wirkung. Hast irgendetwas besonderes bemerkt, während ich gezaubert habe? Jetzt mal abgesehen von dem Leuchten und der Heilung. Hast du meine Magie irgendwie fühlen können?« Lloyd dachte kurz nach. »Nun, es roch nach Karamell...«. Avena musste lachen. »Ja! Genau das ist es. Meine Magie riecht für dich also nach Karamell? Das ist aber süß.«, meinte sie lächelnd.

Avenas Erklärung machte einen logischen Eindruck und mochte durchaus plausibel sein, Lloyd fand es aber dennoch extrem schwer es zu glauben. Er hatte Sachen gesehen für die er keine rationale Erklärung finden konnte. Er hatte es selbst erlebt und mit eigenen Augen gesehen, und trotzdem konnte er nicht daran glauben. »Das ist ganz natürlich«, meinte die Stimme der Vernunft, »Daran zu glauben würde bedeuten dein altes Weltbild völlig aufzugeben, so wie Avena es gesagt hat. Du weißt aber, dass du ohne dein Weltbild nicht leben kannst, also wagst du nicht es einfach so aufzugeben. Lass dir einfach Zeit und es wird sich langsam verändern und sich an diese neue Welt – in der du dich plötzlich befindest – anpassen. Lass dir einfach Zeit und zerbrich dir nicht den Kopf.« Wie immer klang es sehr vernünftig was die Stimme der Vernunft zu sagen hatte und Lloyd war gewillt auf ihren Vorschlag einzugehen.

»Ich glaube aber trotzdem, dass deine Magie bereits mit dir erwacht ist, als du deine Amnesie abgeschüttelt hast. Oder umgekehrt, dass das erwachen deiner Magie es dir ermöglicht hat auch selbst zu erwachen und die Amnesie abzuschütteln.«, dachte Avena laut nach. »Aber jetzt sieh doch endlich, was ich dir gekauft habe!«, fügte sie noch hinzu. Lloyd warf auf einen Blick auf das Gerät das Avena zusammensetzte. Umso mehr Teile dazukamen, umso mehr nahm es die Form einer dieser seltsamen Waffen an, wie auch sie selbst eine trug. Teile aus kaltem Metall, high-tech Elektronik und etwas das aussah wie eine kleine aus Knochen geschnitzte, magische Figur fügten sich zu einem grotesken Gesamtbild, aber es ähnelte eindeutig einer Feuerwaffe.

»Hast du Erfahrung im Schießen?«, fragte sie. »Nicht wirklich«, antwortete Lloyd, »Ich war nie beim Militär, habe niemals irgendwelche Ausbildung mit Waffen erhalten. Ich habe höchstens hin und wieder mal auf einem Jahrmarkt ein Luftdruckgewehr in Händen gehalten.« »Nun, in dem Fall wirst du es wohl lernen müssen. Ich habe dir diese Waffe so modifiziert, dass du nicht allzu genau damit zielen musst. Die Geschosse explodieren beim Aufprall und stecken alles in unmittelbarer Umgebung in Brand. Ziele nur niemals in die nächste Nähe eines Menschen.« Mit diesen Worten drückte sie Lloyd das Scheißeisen in die Hand. Es fühlte sich schwer und ungewohnt an. »Danke«, sagte Lloyd. Avena nickte nur. »Niemand läuft da draußen unbewaffnet herum. Jetzt treiben wir uns noch etwas Proviant auf und noch bevor es Mittag wird will ich schon in Richtung Stadtzentrum unterwegs sein. Stell dich auf eine Anstrengende und gefährliche Reise ein. Alles was du bisher da draußen gesehen hast, wird dir danach wie das reinste Honigschlecken vorkommen.«

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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