Hellgate: London Eine Story von Loyd, dem Helden im Hellgate-Universum.

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Der Schläfer

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Teil 8: Straßenkämpfe

»Fuck«, dachte sich Lloyd und sein Herz rutschte in die Hosen, als er ein ganzes Rudel von diesen Stalkern auf sich zurasen sah. Einem dieser kleinen Biester hatte er die inzwischen zum Glück beinahe vollständig verheilte Wunde an seiner Schulter zu verdanken. Und dann war plötzlich wieder so ein Dämon vor ihm gestanden und in seiner Panik hatte er abgedrückt. Dabei hatte er Avena noch vor Anbruch der Reise versprechen müssen, dass er niemals das Feuer eröffnen würde, bevor nicht sie selbst ihren ersten Schuss getätigt hatte. Mit seiner neuen Waffe hatte Lloyd das flinke kleine Vieh ohne Probleme erlegen können, aber der Kampflärm hatte scheinbar sofort den Rest seines Rudels angelockt und nun stürmten zehn bis fünfzehn dieser Fleisch gewordenen Albträume auf ihn zu.

»Schnell! Gib mir deine Hand!«, schrie Avena. Sie war inzwischen auf das Dach einer von zwei nebeneinanderstehenden, demolierten Telefonzellen geklettert. Mit einem kräftigen Ruck zog sie auch Lloyd empor, so dass er auf das Dach der anderen klettern konnte. Das Dämonenrudel hatte die Distanz inzwischen drastisch verkürzt und war beängstigend nahe herangekommen. Als Lloyd sich gerade aufrichtete, flog bereits einer der Stalker mit vor sich gestreckten Klauen durch die Luft auf ihn zu. Diese Biester waren exzellente Springer. Vor Lloyds geistigem Auge blitze die Erinnerung an die Schmerzen auf, die ihm der Biss in seine Schulter bei seiner ersten Begegnung mit diesen Dämonen bereitet hatte. Dann aber explodierten zwei, drei grelle Lichtblitze vor seinen Augen und anstelle von Zähnen und Klauen wurde er nur von heißem Blut getroffen. Avena hatte den Angreifer im Sprung in Stücke geschossen. »Schieß!«, kreischte sie. Lloyd zog am Abzug und jagte blindlings Dauerfeuer in die flink herumwuselnde Meute. Eines nach dem anderen explodierten seine Geschosse die er mal nach links, nach rechts oder vor sich feuerte. Panisch versuchte er in alle Richtungen gleichzeitig zu schießen und bald schon brannte der gesamte Asphalt in einigem Umkreis rund um die zwei Telefonzellen.

Avena hingegen erlegte gezielt jeden Dämon der versuchte sie oder Lloyd anzuspringen. Mit ihrem zweihändigen Gewehr im Anschlag wirbelte sie herum und schien jeden der Stalker gleichzeitig in den Augen behalten zu können. Jeder Schuss war ein Treffer und bald schon dünnten die Reihen der Angreifer zusehends aus. Die letzten drei oder vier ergriffen schließlich die Flucht. Einen davon schaffte Lloyd noch direkt zu treffen, aber er flüchtete - obwohl er lichterloh in Flammen stand - unbeirrt weiter.

Lloyd wollte seiner Erleichterung bereits durch einen Jubelschrei Ausdruck verleihen, als ihn Avena plötzlich grob an der Schulter packte und mit aller Kraft von der Telefonzelle stieß. Völlig überrascht kam Lloyd bei der Landung ins straucheln und klatschte schmerzhaft auf den harten Asphalt. Mit einem eleganten Sprung landete die Templerin neben ihm und zerrte ihn sofort wieder auf die Beine. In diesem Moment ertönte ein gewaltiges Krachen hinter den Beiden und Lloyd konnte splitterndes Glas hören. Dann rauschte plötzlich eine der Telefonzellen über seinen Kopf hinweg und krachte laut scheppernd in die gegenüberliegende Hausmauer. Lloyd stockte der Atem. Er wollte lieber gar nicht erst wissen, wie ein Dämon aussah, der stark genug war um eine Telefonzelle diagonal über eine vierspurige Fahrbahn zu treten. Erneut ertönte ein Krachen und und Avena riss Lloyd hart zur Seite. Nur um Haaresbreite verfehlte ihn die Telefonzelle, die sich selbst überschlagend und bei jedem Kontakt mit dem Boden wild funkensprühend an ihnen vorbeigeschossen kam. Dann brachte ein hasserfülltes Gebrüll die Luft zum vibrieren, und Lloyd gefror das Blut in den Adern.

»Lauf!«, schrie Avena und zerrte Lloyd wieder auf die Beine. So schnell sie nur konnten sprinteten die beiden auf die nächste Hausecke zu und verschwanden in der Quergasse. Avena schaffte es zuvor noch ein paar Schüsse nach hinten abgzugeben. In der Quergasse spurteten sie unverlangsamt weiter und Avena zerstörte im vollen Lauf mit zwei gezielten Schüssen einen Kanaldeckel. Dort angekommen stieß sie Lloyd unsanft in den Schacht. Er riss seine Hände schützend über den Kopf während er im Fall nach unten immer wieder mit den Wänden und der Leiter kollidierte. Schließlich klatschte er in einen Fluss aus kniehohem Abwasser, das fürchterlich in seinen sich ganz frisch zugezogenen Schürfwunden brannte. Er konnte nicht wissen ob sich nicht in der Dunkelheit hier unten auch Dämonen verbargen und suchte panisch im Wasser nach seiner Waffe, die ihm beim Sturz aus der Hand gefallen war. Plötzlich stürzte Avena in seinen Rücken und tauchte ihn so gänzlich unter Wasser. Als Lloyd wassertriefend und schwer hustend wieder zum Vorschein kam, hatte sie bereits Licht gemacht.

»Tut mir wirklich leid...«, entschuldigte sie sich. »Ist nicht deine Schuld, eigentlich war ja klar, dass du nicht oben bleiben kannst. Somit war es ziemlich dumm von mir unter der Öffnung des Schachtes stehen zu bleiben... Ich habe gar nicht nachgedacht, sondern nach meiner Waffe gesucht. Sie muss irgendwo hier im Wasser liegen.« Mit einem einzigen gezielten Griff ins Wasser fischte Avena die Waffe raus und gab sie Lloyd. »Sie war noch heiß, also in infrarot gut zu sehen... Ich hab ein paar Extras in meinem Helm«, meinte sie als sie Lloyds verduztes Gesicht sah. Dann zerrte sie ihn im Laufschritt den Abwasserkanal entlang. Sie hatten kaum zehn Schritte zurückgelegt als hinter ihnen der Feuerodem des großen Dämons durch den Schacht in den Kanal geschossen kam und laut zischend das Wasser zum brodeln brachte. Das Feuer selbst konnte die beiden nicht erreichen, aber die sich explosionsartig ausbreitende Dampfwolke verbrannte ihnen den Rücken.

»Das war knapp«, meinte Lloyd als sie um die nächste Biegung waren, »Es tut mir leid, dass ich vor dir geschossen habe. Es war nicht meine Absicht mit den Schüssen den Rest des Rudels heranzulocken. Aber als mich die Erinnerung an den Biss in meine Schulter überkam hatte ich einfach große Angst.« Avena legte ihre Hand auf seine Schulter. »Ist schon okay.«, meinte sie, »Wer weiß ob es mir überhaupt gelingen hätte können das kleine Monster schnell genug lautlos zu töten. Und du hast dich wacker geschlagen in deinem ersten Kampfeinsatz.« Sie lächelte Lloyd aufmunternd zu. »Pass nur auf dass du nicht zu einem Killjunkie wirst...«, fügte sie jedoch warnend hinzu, »Viele zu viele Menschen hier empfinden einen zu großen Gefallen am Töten...« Lloyd nickte nur stumm, dann ging es weiter.

Sie liefen in schnellem Tempo weiter durch das Abwassersystem, bis Lloyd mit seiner Ausdauer völlig am Ende war. Unterwegs begegneten sie einem einzelnen, grob stierähnlichen Dämon dem sie kurzerhand den Gar aus machten. Als Lloyd schließlich so erschöpft war, dass er nicht mehr weiterlaufen konnte meinte sie: »Es ist ohnehin schon spät, es wird kaum noch Licht sein an der Oberfläche« Und dann verkrochen sich die beiden in einem Wartungstunnel. »Schlaf, ich werde wieder Wache halten«, sagte sie. »Wäre es nicht besser wenn wir uns mit der Wache abwechseln würden, damit du auch ein bischen schlafen kannst?«, fragte Lloyd. »Ich kann und will hier heraußen nicht schlafen. Ausserdem habe ich die Aufputschmittel schon geschluckt, ich könnte gar nicht mehr schlafen, selbst wenn ich wollte. Es ist ja nur für eine Nacht. Morgen um diese Zeit werden wir schon in einem Templerunterschlupf sein.«, lautete die Antwort, mit der sich Lloyd nur widerwillig zufrieden gab. Bald darauf hatte ihn seine Erschöpfung jedoch übermannt und er war eingeschlafen.

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geschrieben von streitmonolog | 102 Kommentare | kommentieren

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